Überwindung der Opfermentalität: Ein Coaching-Ansatz zur Selbstermächtigung

Als Führungskraft in einem internationalen Unternehmen stehen Sie täglich vor komplexen Herausforderungen. Projekte scheitern, Märkte verschieben sich, Teams geraten unter Druck. Wie reagieren Sie und Ihre Mitarbeiter:innen auf diese Rückschläge? Die Antwort liegt oft nicht in den äußeren Umständen, sondern in einer inneren Haltung: der Opfermentalität.
Bei CoachHub begleiten wir Organisationen dabei, diese lähmende Denkweise in ein proaktives Mindset zu verwandeln. Dieser Artikel beleuchtet, was die Opfermentalität genau bedeutet und wie gezieltes Coaching der Schlüssel zur Selbstermächtigung Ihrer Belegschaft wird.
Die Psychologie der Passivität: Was die Opfermentalität im Business bewirkt
Die Opfermentalität beschreibt das psychologische Muster, Verantwortung für Misserfolge oder negative Umstände fast ausschließlich extern zuzuweisen. Typische Aussagen, die diese Haltung im Unternehmensalltag verraten, sind: "Wir konnten nichts machen, die Budgetkürzungen waren schuld," oder "Das war schon immer so, das lässt sich nicht ändern."
Diese Denkweise ist nicht nur eine individuelle Eigenheit, sondern kann sich schnell als Kulturbremse im gesamten Unternehmen manifestieren.
Die Auswirkungen auf Organisationen:
- Reduzierte Innovation: Wo die Ursache extern gesucht wird, fehlt der Anreiz, interne Prozesse zu verbessern oder neue Lösungen zu entwickeln. Die Lernfähigkeit des Teams stagniert.
 - Geringe Eigenverantwortung: Mitarbeiter:innen warten auf Anweisungen von oben, anstatt proaktiv zu handeln. Dies führt zu langsameren Entscheidungszyklen und höherem Aufwand für Führungskräfte.
 - Sinkende Resilienz: Bei wiederkehrenden Rückschlägen entsteht ein Gefühl der Hilflosigkeit, das die allgemeine Arbeitszufriedenheit und die Fähigkeit, Krisen zu bewältigen, mindert.
 
Die Konsequenz ist ein Verlust an Handlungsmacht. Genau diese Handlungsfähigkeit ist es jedoch, die in dynamischen Märkten über Erfolg und Misserfolg entscheidet.
Der Wechsel der Kontrollüberzeugung: Vom Externen zum Internen Locus of Control
Der psychologische Kern der Opfermentalität ist der externe Locus of Control (Kontrollüberzeugung), ein Konzept aus der Persönlichkeitspsychologie von Julian B. Rotter (EBSCO 2024). Es beschreibt die Grundannahme darüber, wo die Kontrolle über das eigene Leben verortet wird:
- Externer Locus of Control: Die Person ist davon überzeugt, dass Ergebnisse primär durch Glück, Schicksal, mächtige Dritte oder äußere Umstände bestimmt werden. Machtlosigkeit ist die logische Folge.
 - Interner Locus of Control: Die Person glaubt, dass sie durch eigene Anstrengungen, Kompetenzen und Entscheidungen wesentlichen Einfluss auf Ergebnisse hat. Diese innere Überzeugung ist die Grundlage für Selbstermächtigung.
 
Die Transformation zur Selbstermächtigung zielt darauf ab, den Locus of Control von extern nach intern zu verlagern. Dies geschieht durch die bewusste Erkenntnis: Auch wenn wir externe Gegebenheiten nicht kontrollieren können, besitzen wir immer die Wahl der Reaktion und die Verantwortung für die daraus resultierende Handlung.
Coaching als Prozess der Selbstermächtigung
Professionelles Coaching bietet den strukturierten Rahmen, um diese tief verwurzelten Denkmuster zu transformieren. Es ist eine gezielte Intervention, die den Fokus konsequent von der Schuldzuweisung zur Verantwortungsübernahme verschiebt und ein proaktives Mindset fördert.

Die drei zentralen Coaching-Hebel:
- Erweiterung des Einflussbereichs: Im Coaching lernen Coachees, den Unterschied zwischen dem "Circle of Concern" (Dinge, die uns beschäftigen, aber die wir nicht ändern können) und dem "Circle of Influence" (Dinge, die wir aktiv beeinflussen können) zu erkennen. Die gesamte Energie wird in diesen Einflussbereich gelenkt, wodurch sich dieser stetig vergrößert.
 - Veränderung der Sprache: Die bewusste Arbeit an der Sprache ist essentiell, da Worte die Realität formen. Wir helfen Führungskräften, passive Formulierungen ("Ich muss dies tun") durch aktive Entscheidungen ("Ich entscheide mich, dies zu priorisieren") zu ersetzen. Dies bekräftigt die Handlungsmacht.
 - Fehler als Ressource: Anstatt Misserfolge zu rechtfertigen, werden sie durch Coaching als wertvolle Quelle für Lernen und Wachstum neu bewertet. Der Fokus liegt auf der Frage: "Welchen Beitrag habe ich zum Ergebnis geleistet, und was lerne ich daraus für die Zukunft?"
 
Untersuchungen, unter anderem von der Quadriga Hochschule (Egon Zehnder, 2021), belegen die Wirksamkeit von Coaching bei langfristigen Verhaltensänderungen, insbesondere im Vergleich mit einem Training.
Ein Beispiel: Von der "Wartehaltung" zur Team-Agilität
Ein internationaler Technologiekonzern litt unter einer weit verbreiteten Opfermentalität, die sich als "Wartehaltung" manifestierte. Nach gescheiterten Projekten warteten die Teams oft wochenlang auf eine "offizielle Anweisung" oder eine detaillierte Fehleranalyse aus der obersten Führungsebene, anstatt selbstständig Anpassungen vorzunehmen.
Die HR-Führung erkannte das Problem und initiierte ein digitales Coaching-Programm für die gesamte mittlere Führungsriege, das auf die Stärkung des internen Locus of Control abzielte. Im Zentrum standen die Entwicklung des "Führungs-Ichs" und die Entscheidungsfreude unter Unsicherheit.

Die Erfolge:
- Steigerung der Eigenverantwortung: Bei einer Problemstellung begannen die Teams sofort in kurzen Retrospektiven zu analysieren, was sie im Rahmen ihrer Kompetenzen hätten anders machen können.
 - Verkürzung der Innovationszyklen: Die Zeit zwischen der Identifizierung eines Problems und der Implementierung eines neuen Ansatzes verkürzte sich deutlich, da die Notwendigkeit, auf formelle Anweisungen zu warten, entfiel.
 - Nachhaltige Kulturveränderung: Eine interne Befragung zeigte eine signifikante Zunahme der wahrgenommenen Handlungsmacht und der Arbeitszufriedenheit.
 
Fazit: Das Steuer in die Hand nehmen
Die Opfermentalität mag eine bequeme Erklärung für Misserfolge liefern, sie ist jedoch ein Luxus, den sich moderne, agile Organisationen nicht leisten können. Die Transformation hin zu einer Kultur der Selbstermächtigung und einem internen Locus of Control ist entscheidend für langfristige Resilienz und Innovationskraft.
Wenn Sie feststellen, dass Ihre Energie in Rechtfertigungen statt in Lösungen fließt, ist es Zeit, den Fokus zu verschieben. Ein personalisiertes Coaching-Programm mit CoachHub stattet Ihre Belegschaft mit den psychologischen und führungstechnischen Werkzeugen aus, um vom passiven Beobachter zum aktiven Gestalter der Unternehmensrealität zu werden.
Sind Sie bereit, Ihre Teams zu befähigen, das Steuer selbst in die Hand zu nehmen? Buchen Sie jetzt eine Demo und erfahren Sie, wie unsere digitalen Coaching-Programme die Selbstermächtigung in Ihrem Unternehmen nachhaltig verankern. Wir freuen uns darauf, Sie zu begleiten.
FAQ
Im Gegensatz zu Content-First-Plattformen oder vermeintlichen Einheitslösungen, kombiniert CoachHub globale Skalierbarkeit und messbare Ergebnisse mit einem auf regulierte, leistungsorientierte Umgebungen zugeschnittenen Coaching. Wir sind nicht nur hier, um zu coachen, wir sind Partner für Veränderungen.
Ja. Coaching fördert integrative Führung, Empathie und Anpassungsfähigkeit. Es befähigt Manager:innen, generationenübergreifende Teams zu leiten und unterschiedliche Erwartungen über jedes Dienstalter und alle Qualifikationen hinweg in Einklang zu bringen.
Ganz einfach: Bei uns stehen Resilienz und neue Denkansätze im Mittelpunkt. Unsere Coaching-Lösungen geben Manager:innen und Teams die Werkzeuge an die Hand, die sie brauchen, um in einem höchst anspruchsvollen und regulierten Umfeld motiviert und engagiert zu bleiben. Unser Coaching hilft ihnen dabei, den Überblick zu bewahren, langfristig erfolgreich zu arbeiten und sich selbstbewusst an laufende Veränderungen anzupassen.



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