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Mit Klarheit führen: Die Gewohnheiten hochwirksamer Führungskräfte – und wie Coaching sie stärkt
Performance & Talent Development

Mit Klarheit führen: Die Gewohnheiten hochwirksamer Führungskräfte – und wie Coaching sie stärkt

2025/09/03
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7 min Lesezeit
INHALT

Ein Dienstagmorgen: Sie kommen ins Büro, öffnen Ihren Laptop und statt sich direkt vom überquellenden Posteingang überwältigen zu lassen, schauen Sie zuerst auf Ihren wohl strukturierten Kalender: Klare Prioritäten, wichtige Meetings, Zeit für Fokus. Diese Art von Arbeitsorganisation ist kein Zufall, sondern das Ergebnis bewusst gelebter Routinen. Es sind Gewohnheiten wie diese, die das Fundament erfolgreicher Führung ausmachen – weil sie für Klarheit, Gelassenheit und Wirkung sorgen.

In einer Arbeitswelt, die sich stetig wandelt, wird gute Führung zur Konstante. Studien zeigen: Wer bewusst an seinen Führungsgewohnheiten arbeitet, führt nicht nur effektiver, sondern nachhaltiger. Doch welche Gewohnheiten zeichnen hochwirksame Führungskräfte eigentlich aus – und wie lassen sie sich gezielt fördern?

Was Forschung über effective Leadership sagt

Führungsgewohnheiten sind eng verbunden mit dem, was in der Literatur oft als “personal leadership resources” bezeichnet wird – also persönliche Ressourcen, die Führungskräfte einsetzen, um effektiv zu führen. Eine aktuelle Übersichtsstudie von Kenneth Leithwood nennt drei zentrale Kategorien solcher Ressourcen: soziale, psychologische und ethische (MDPI, 2023).

  • Soziale Ressourcen umfassen Empathie, Beziehungsaufbau, Kommunikationsfähigkeit, Netzwerken und das Verständnis für die Bedürfnisse anderer.

  • Psychologische Ressourcen beinhalten Resilienz, Selbstmanagement (Stress, Emotionen), Selbstbewusstsein und die Fähigkeit zur Selbstreflexion.

  • Ethische Ressourcen sind Werte wie Integrität, Fairness, Verantwortungsbewusstsein – sie dienen als Kompass für Entscheidungen.

Doch wie werden solche Ressourcen sichtbar? In der Art, wie Führungskräfte kommunizieren, entscheiden, zuhören oder lernen (Medium, 2024). Hochwirksame Führung entsteht also nicht durch einzelne Maßnahmen, sondern durch das konsequente Einüben solcher Verhaltensweisen im Alltag.

Damit wird klar: Ressourcen sind das Fundament, Gewohnheiten ihre gelebte Form. Coaching kann dabei helfen, diese Brücke zu schlagen – vom inneren Potenzial zur konkreten Handlung.

Die Gewohnheiten, die Führung wirklich effektiv machen

1. Klare Prioritäten – und bewusste Entscheidungen

Hochwirksame Führungskräfte lassen sich nicht treiben. Sie gehen bewusst durch den Tag, statt nur zu reagieren. So schaffen sie sich Klarheit darüber, welche Aufgaben wirklich strategisch relevant sind Coaching hilft hier, Muster sichtbar zu machen: Wo verliert man sich im Operativen? Wo entsteht blinder Aktionismus? Coaches unterstützen dabei, Werkzeuge wie die Eisenhower-Matrix oder Timeboxing sinnvoll in den Alltag zu integrieren – bis Klarheit zur Routine wird.

Ein praktisches Beispiel: Satya Nadella, CEO von Microsoft, beginnt jeden Tag mit einer kurzen Mindfulness-Session – ein stiller Check-in, um sicherzustellen, dass der Tag mit Bewusstsein und Klarheit beginnt (Business Insider, 2020).

2. Zuhören als Führungsstil

Viele Führungskräfte unterschätzen, wie stark aktives Zuhören wirkt. Wer wirklich hinhört, versteht, motiviert und schafft Vertrauen.Coaching fördert diese Fähigkeit durch gezielte Selbstreflexion: Wie viel Raum geben Sie anderen im Gespräch? Wie oft hören Sie wirklich zu, ohne gleich zu bewerten oder zu antworten?

Ein Beispiel: In einem Unternehmen verbesserten sich Teamleistung und Vertrauen enorm, weil Führungskräfte bewusst „reflective listening“ einübten – also Aussagen paraphrasieren, um echtes Verständnis zu zeigen. In (digitalen) Coachings werden solche Methoden trainiert und verankert, bis sie Teil des Führungsalltags werden.

3. Lernen als Haltung

Eine der auffälligsten Gewohnheiten erfolgreicher Führungskräfte: Sie bleiben Lernende. Statt Routinen zu verfestigen, suchen sie aktiv nach Feedback, hinterfragen Prozesse, holen sich Input von Kolleg:innen oder Expert:innen.Coaching kann helfen, diesen Lernprozess zu strukturieren – etwa durch regelmäßige Reflexionsphasen, Entwicklungsziele oder das bewusste Einüben neuer Perspektiven.

So hat beispielsweise Adobe das Konzept „Check-In“ eingeführt – kurze, regelmäßige Feedbackgespräche statt jährlicher Reviews. Das Ergebnis: schnellere Lernzyklen und höhere Mitarbeiterzufriedenheit. Führungskräfte, die sich in Coachings solche Mikro-Rituale aneignen, kultivieren Lernen als Haltung – nicht als Ausnahme. (Amazing Workplaces, 2024)

4. Reflexion und ethische Orientierung

Effective Leadership ist immer auch wertebasiert. Führungskräfte mit klarer ethischer Orientierung treffen konsistentere Entscheidungen, kommunizieren transparenter und bleiben auch in schwierigen Situationen integer.

Coaches arbeiten hier häufig mit Werteanalysen oder realen Entscheidungsszenarien. Ziel ist, dass Führungskräfte ihr Handeln an konstanten, wiedererkennbaren Prinzipien ausrichten und so Vertrauen schaffen. Integrität wird so nicht zur Ausnahme, sondern zur Gewohnheit.

Case Study: Wie ASICS mit CoachHub Führung neu denkt

Ein Beispiel, wie Coaching Führungsgewohnheiten auf Organisationsebene verändern kann, zeigt der Sportartikelhersteller ASICS. Das Unternehmen wollte Leadership-Entwicklung skalieren und zugleich persönlicher gestalten – über Standorte, Sprachen und Hierarchien hinweg. Mit CoachHub führte ASICS ein digitales Coaching-Programm ein, das Führungskräften weltweit individuelle Entwicklung ermöglicht. Jede:r Teilnehmende konnte den eigenen Coach wählen, Ziele definieren und in der bevorzugten Sprache arbeiten.

Das Ergebnis: Eine Kultur, in der Reflexion und Selbstentwicklung alltäglich wurden. Die Zufriedenheit lag bei durchschnittlich 4,9 von 5 Punkten – und die Führungskompetenzen verbreiteten sich deutlich über die oberste Ebene hinaus.
Das Beispiel zeigt, dass Coaching nicht nur Verhalten, sondern Haltung verändert. Wenn Führungskräfte sich regelmäßig Zeit nehmen, über Entscheidungen, Kommunikation und Prioritäten nachzudenken, entsteht langfristig Wirkung – im Unternehmen und darüber hinaus. (Case Study: ASICS & CoachHub)

Handlungsempfehlungen für Ihren Führungsalltag

  • Schritt 1 – Standort bestimmen: Reflektieren Sie ehrlich, welche Gewohnheiten Sie heute prägen – und welche Sie weiterentwickeln möchten. Führen Sie z. B. ein kurzes Wochenjournal, in dem Sie notieren, wann Sie bewusst priorisiert, zugehört oder reflektiert haben.

  • Schritt 2 – Priorisieren Sie: Wählen Sie ein bis zwei Gewohnheiten, an denen Sie konsequent arbeiten. Nutzen Sie kleine Reminder (z. B. Post-its oder Kalendereinträge), um sich täglich daran zu erinnern.
  • Schritt 3 – Begleitung suchen: Ein Coach kann blinde Flecken sichtbar machen und Reflexion anstoßen. Regelmäßige Check-ins helfen, Fortschritt messbar zu machen und Dranbleiben zu erleichtern.

  • Schritt 4 – Strukturen schaffen: Blocken Sie feste Zeiten für Selbstreflexion und Planung – etwa 15 Minuten am Tagesende. Diese „Mini-Rituale“ festigen neue Gewohnheiten.

  • Schritt 5 – Wirkung messen: Holen Sie Feedback ein – von Kolleg:innen, Mitarbeitenden, Mentor:innen. Kleine Umfragen oder 360°-Feedbacks zeigen, wie sich Ihr Verhalten tatsächlich auswirkt.

Fazit: Gewohnheiten formen Führung

Hochwirksame Führung entsteht nicht durch Zufall, sondern durch konsequente Gewohnheiten: Prioritäten setzen, zuhören, lernen, reflektieren und Werte leben. Coaching kann hier der Katalysator sein – besonders wenn es personalisiert, regelmäßig und im Alltag wirksam ist. Wenn Sie als Führungskraft bewusst eine oder zwei Gewohnheiten auswählen und gezielt fördern, kann das schon spürbaren Unterschied machen – und Sie starten, statt mit 70 ungelesenen E-Mails, mit einer klaren To-do-Liste in den Tag.

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