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CoachHub Interview mit Systemischer Business Coach Dr. Sanaz von Elsner

CoachHub · 1 March 2023 · 6 min read

Dr. Sanaz von Elsner, ein systemischer Business-Coach, gibt Einblicke in ihren Coaching-Ansatz, ihre Methodik und ihre persönliche Coaching-Philosophie. Sie skizziert, wie sie eine Vielzahl von systemischen Strategien und Ansätzen einsetzt und diese kreativ an die jeweilige Situation des Coachees anpasst. In ihrer Coaching-Methode legt sie Wert auf Empathie, Aufrichtigkeit und positives Feedback mit dem Ziel, die Coachees zu befähigen, ihre Stärken und ihre Widerstandsfähigkeit für eine unvorhersehbare, komplexe Zukunft zu entwickeln. Sie erörtert auch die wichtigen Eigenschaften, die für eine exzellente Führung in der heutigen Zeit erforderlich sind, wie z. B. Anpassungsfähigkeit, Einfühlungsvermögen und Mut zur Entscheidung, wobei sie die Bedeutung einer offenen Kultur gegenüber Fehlern und Misserfolgen hervorhebt.

Systemic Business Coach Dr. Sanaz von Elsner

Warum hast du dich entschieden Coach zu werden und wie bist du Coach geworden?

Nachdem ich mich nach einigen kleinen Umwegen diesmal tiefer in die Recherche begeben habe, ist mir aufgefallen welche Talente und Stärken ich selbst besaß, auch in Interviews mit Freunden und Bekannten. Daraufhin habe ich mich auf die Suche nach meiner Leidenshaft und Freude in meiner Biografie begeben und letztendlich das, was ich als Karriere Coach ebenfalls anbiete, in Eigenarbeit zusammengetragen. Danach ging die Suche los nach den „richtigen“ und passenden Jobs und so habe ich nach einigen Detours als Zahnärztin, Unternehmensberaterin und Lobbyistin, zum Coaching gekommen und habe zwei aufeinanderfolgende Ausbildungen als systemischer Karriere Coach und Systemischer Business Coach (DBVC zertifiziert) absolviert und seitdem nie wieder den Weg verlassen.

 

Welche Methoden und Coaching-Techniken wendest du an?

Ich nutze viele systemische Methoden und Ansätze, die ich in meinen Ausbildungen gelernt habe, wobei es meine Stärke ist diese auch flexibel und kreativ an die Gegebenheiten meiner Coachees anzupassen und abzuwandeln.

Dabei geht es mir aber in erster Linie nie um die Methode selbst, sondern immer um meine eigene Haltung, in der ich dem Carl Rogers Prinzip aus seinem Therapieansatz der (Personen zentriert) recht treu folge, weil es
mir um meine Empathie, also das Verstehen meines Gegenübers und dem Platz wo die Person sich aktuell befindet geht ohne die Person oder seine Situation ändern oder bewerten zu wollen, zusätzlich geht es auch um meine Kongruenz, also meine Echtheit und Authentizität und die Wertschätzung für meine Coachees. Das ist zum einen meine Haltung als Mensch aber auch als Coach, ganz unabhängig vom Kontext.

 

Was ist dein persönliches Markenzeichen im Coaching?

Viele meiner Coachees geben mir als Feedback, dass ich besonders wertschätzend, positiv und empathisch bin, der besondere Satz: „empathy beyond visible“, ist des Öfteren als Feedback mir gespiegelt worden und Gefühle verstehen und spiegeln einer meiner besonderen Fähigkeiten.

 

Was ist dein persönlicher Coaching-Ansatz?

Die Stärken und Talente der Coachees sichtbar zu machen und Ihnen Handwerkszeug für eine volatile, unsichere und komplexe Zukunft zu geben, damit sie mit der Zeit immer resilienter werden und ihre Stressfähigkeit steigern. Die Zukunft können wir alle nicht voraussehen, aber wir können versuchen sie mitzugestalten und dabei Selbstwirksamkeit anstreben.

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Was ist eine gute Übung aus deinem Coaching, die du auch in deinem Alltag häufig anwendest?

Wann immer ich den Blick für das wesentliche verliere, den Blick wieder auf meine Talente und Stärken und kraftgebende Ressourcen zu lenken. Das gelingt mir insbesondere durch das Journaling und das Aufzählen der Dinge, die mir aktuell gut oder eben ausreichend gelingen und mir Freude machen. Last but not leas sind für mich Dankbarkeitsübungen im Alltag sehr hilfreich, um unseren Blick für das Positive nicht zu verlieren.

 

Was sind deiner Meinung nach die wesentlichen Fähigkeiten, um heute eine gute Führungskraft zu sein?

Flexibilität, Empathie und Mitgefühl, denn die Hard Skills besitzen auch sehr viele gute Experten in den Organisationen, die müssen aber ja nicht per se führen. Also kommt es heute nicht mehr so sehr darauf an, wie vor 20-30 Jahren, was ich kann und weiß, als viel mehr wie ich mit dem vorhandenen Wissen, auch mit dem Wissen im Team umgehe, ressourcenschonend arbeite und das Beste aus den bestehenden Möglichkeiten, Optionen und Situationen mache.

Insbesondere Entscheidungen mutig zu treffen und dafür auch bereit sein die Verantwortung für die getroffenen Entscheidungen zu tragen. Es braucht aber hierzu auch eine offene Fehlerkultur in der Organisation, damit es nicht um die „Suche nach der Schuld und Schuldigen“ geht, sondern wie die Fehler eventuell in Zukunft vermieden werden können. Viele Untersuchungen aus dem Bereich Fehleranalysen im Arbeitskontext (Beispielsweise aus dem Flugsicherheit Bereich, wo seit den Achtzigern ein offener Umgang mit Fehlern gepflegt wird) haben ergeben, dass über Achtzig Prozent aller Fehler in Organisationen Prozessfehler sind und diese in der Regel durch eine gute Reflexion der Prozesse, Strukturen und Veränderung der Arbeitsabläufe vermeidbar wären.

 

Warum kann Coaching helfen, Blockaden zu überwinden?

Weil es Räume schafft, um die eigenen Muster zu reflektieren und nicht immer wieder an diese unsichtbare Mauer hängen zu bleiben, wo es gefühlt mit den eigenen Überlegungen einfach irgendwie nicht weitergeht.

Dazu finde ich ein Experiment mit Flöhen sehr treffend. Die Flöhe wurden in eine Box gesetzt, die mit einer Glasplatte abgedeckt war, nach einiger Zeit hat man den Glasdeckel entfernt, aber die Flöhe sprangen nicht weiter als bis zur Höhe des Deckels. Sie hatten sich an die Glasdecke gewöhnt. Der Coach kann hier hilfreich sein und zeigen, wo der „Deckel“ sitzt, damit der Coachee den eigenen Weg findet, um bestenfalls über diese unsichtbare Hürde zu kommen.

 

Woran erkennst du basierend auf deiner Erfahrung, dass ein Coaching erfolgreich ist?

Das ist sicher individuell unterschiedlich zu beantworten und vom Fall zu Fall anders. Aber für mich ist die Zufriedenheit meiner Coachees mit dem Erreichten aus ihrer Sicht sehr entscheidend.
Wenn die Coachees selbst erkennen, wie weit sie gekommen sind, was ihre besonderen Herausforderungen waren und wie sie eigene Wege und Lösungen gefunden haben, um diese selbstwirksam zu meistern und damit für die Zukunft eine größere und bessere Handlungsmöglichkeit und Raum für sich geschaffen haben, aber auch gleichzeitig resilienter und stressfähiger geworden sind.

 

Was hältst du vom digitalen Coaching?

Für mich ist das aus dem Coaching nicht mehr weg zu denken, denn es bietet ungeahnte und flexible Lösungen für viele Unternehmen an und bietet auch den Coaches gleichzeitig mit Menschen außerhalb ihrer Organisation und Region, zeit- und ortsunabhängig zu arbeiten und sich persönlich weiterzuentwickeln.

 

Was sind deiner Meinung nach die Vorteile von CoachHub?

Für mich ist die Vielfalt meiner Coachees entscheidend, denn durch CoachHub habe ich die Möglichkeit mit Menschen und Organisationen in Berührung zu kommen und mit Coachees zu arbeiten mit denen ich vielleicht so nicht in Berührung gekommen wäre.

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Welche Trends siehst du aktuell im Coaching-Bereich?

Digitalität wird sicher eine immer größere Rolle in Zukunft spielen, auch aktuelle Trends wie Metaverse kann ich mir als einen wunderbaren Zusatzbereich und Ergänzung als neuer Tool vorstellen, in denen Coach und Coachee mit Avataren noch viel mehr das Gefühl des im gleichen Raum zu sein und Wahrnehmen auf körperlicher Ebene ausleben können.

 

Hast du etwas, dass du zum Abschluss gerne ergänzen möchtest?

Die Unternehmen der Zukunft sollten aus meiner Sicht noch viel mehr in die Weiterentwicklung der Menschen in ihrer Organisation investieren und fokussieren, und das nicht nur aufgrund der immer mehr sichtbarwerdenden Fachkräftemangels, sondern auch um die Zukunft mitzugestalten.

Das Ziel sollte sein, die Unternehmen nicht nur resilienter zu gestalten, sondern insbesondere die Antifragilität (Nassim Nicholas Taleb) zu fördern. In diesem Kontext kommt es darauf an, in ruhigen Zeiten alle Systeme auf Unsicherheiten und Schwachstellen zu prüfen und zukunftsfähige Strategien zu entwickeln, wie in Zukunft auf Krisen reagiert werden soll, ohne gleichzeitig die Flexibilität zu verlieren. Also auch immer vorbereitet sein, dass ich einen Plan B bei Bedarf entwickeln muss, wie uns die Zeit der Pandemie bereits gezeigt hat.

Senden Sie uns eine E-Mail (mail@coachhub.com) oder vereinbaren Sie eine Produktdemo.

Dr. Sanaz Von Elsner

Dr. Sanaz Von Elsner ist Business Coach und Karriereberaterin bei CoachHub. Sie berät in den Bereichen Führungsentwicklung, Executive Coaching, Karriereentwicklung, Teambildung, Unternehmensschulung und Change Management.

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