Home Professionelles Coaching Leadership Was heißt nachhaltige Führung und was hat Coaching damit zu tun? Was heißt nachhaltige Führung und was hat Coaching damit zu tun? CoachHub · 13 July 2022 · 6 min read Dieser Frage gehen wir gemeinsam mit CoachHub Coach und Gastautor Dieter Wunderlich nach. Doch bevor wir uns mit der Antwort beschäftigen, ist es wichtig näher zu betrachten, was sich hinter den Begriffen Nachhaltig, Führung, Coaching verbirgt. Je nach Definition gibt es darüber verschiedene Auffassungen.. Inhalt Was bedeutet Nachhaltig? Was bedeutet Führung? Was versteht man unter dem Begriff Nachhaltige Führung? Fazit Was bedeutet Nachhaltig? Nachhaltig heißt zunächst einmal nicht mehr als „dauerhaft“. Wenn wir davon sprechen, dass etwas nicht nachhaltig ist, dann meinen wir, dass absehbar ist, dass eine Aktivität auf die gegenwärtige Art nicht dauerhaft aufrechterhalten werden kann. Die Aktivität, die meistens gemeint ist, wenn wir von „nicht nachhaltig“ sprechen, ist der Lebensstil von uns Menschen in der globalen Gesamtbetrachtung, insbesondere in den entwickelten Industriestaaten. Die Art, wie wir leben und alles, was wir tun, um unsere Bedürfnisse erfüllen, überfordert die Regenerationsfähigkeit des Ökosystems, das uns mit den Grundlagen für unsere körperliche und psychische Bedürfniserfüllung versorgt (z.B. Luft, Trinkwasser, Nahrung, Wärme, Licht, regenerative und nicht regenerative Rohstoffe, …). Diese Überforderung führt zu einer stetigen Schwächung und Verringerung der Regenerationsfähigkeit des Ökosystems. Kurz: Wir schädigen mit unserer Lebensweise das Ökosystem so stark, dass es sich nicht mehr schnell genug selbst reparieren kann. Das Ökosystem ist die belebte und unbelebte Natur, die uns umgibt, und von der wir ein Teil sind. „Nachhaltig“ bedeutet in diesem Zusammenhang ein Lebensstil, der sicherstellt, dass es genug, für alle, für immer gibt, ein Lebensstil, der das Überleben und das Wohlergehen der Menschheit langfristig ermöglicht. Die menschliche Gesellschaft ist derzeit nicht nachhaltig (s. Infografik). Um unseren Lebensstil dauerhaft aufrecht zu erhalten, bräuchten wir im weltweiten Durchschnitt 1,75 Erden. Wir haben aber bekanntermaßen nur die eine. In einer Analogie gesprochen: Wir heben im Durchschnitt im Moment deutlich mehr von unserem Naturkonto ab, als monatlich dazu kommt. Der Kontostand wird immer niedriger. Damit der Kontostand gleich bleibt, müssen wir lernen, von den Zinsen zu leben, also von dem, was nachwächst. Idealerweise schaffen wir es, die Gesundheit des Ökosystem wieder zu verbessern, sodass wieder mehr Zinsen zur Verfügung stehen. Technologischer Fortschritt könnte uns helfen, einerseits mit weniger Zinsen auszukommen und andererseits mehr Zinsen zu generieren. Aber blind darauf zu vertrauen, dass wir schon noch erfinden werden, was uns retten wird, ist eine sehr riskante Strategie. Vernünftiger erscheint es, auf eine nachhaltige Entwicklung zu setzen. Eine Entwicklung, die das nutzt, was da ist und gleichzeitig den technologischen Fortschritt unterstützt, der einen positiven Beitrag zur Bewältigung dieser Herausforderung verspricht. Was bedeutet Führung? Was Führung eigentlich ist, dazu gibt es keine einheitliche Meinung. Auf seiner abstraktesten Ebene könnte man sich darauf einigen, dass Führung eine bewusste oder unbewusste Einflussnahme von Einzelnen oder mehreren auf Energie- und Informationsflüsse in und zwischen Menschen ist, die zu verändertem Denken, Fühlen und Handeln führt. Führung bedeutet so gesehen Einflussnahme und Veränderung. Was wir sicher über Führung wissen ist, dass es kein festes Set von Persönlichkeitseigenschaften und Verhaltensweisen gibt, die eine Person zu guter Führung befähigen. Die Eigenschaften der Anführenden, die aus Sicht der Geführten einen guten Job machen, sind sehr unterschiedlich. Jede und jeder muss das Beste aus dem machen, was sie oder er an natürlichen Stärken mitbringt und daraus die bestmögliche persönliche Führungshandschrift entwickeln. Ob die entwickelte Führungshandschrift gut ist oder nicht, entscheidet letztlich das Denken, Fühlen und Handeln der Geführten. Mit Coaching das Unternehmenswachstum födern Downloaden Was versteht man unter dem Begriff Nachhaltige Führung? Abgeleitet aus vorheriger Überlegung würde „Nachhaltige Führung“ also bedeuten: Eine bewusste oder unbewusste Einflussnahme von Einzelnen oder mehreren auf Energie- und Informationsflüsse in und zwischen Menschen, die dazu führt, dass unser Lebensstil nachhaltig wird. Und zwar so rechtzeitig nachhaltig wird, dass alle heute lebenden Menschen ihre Bedürfnisse befriedigen können sowie alle zukünftig geborenen Menschen etwas vorfinden, das ihre Bedürfniserfüllung ermöglicht. Nachhaltige Führung bewirkt Veränderung in Richtung eines nachhaltigen Lebensstils. In der Konto-Analogie gesprochen: Je schneller wir lernen, von den Zinsen zu leben, desto größer ist der verbleibende Kontostand. Nachhaltig Führung zielt darauf, den Kontostand zu erhalten und – idealerweise – zu erhöhen. Klingt ziemlich anspruchsvoll, oder? Ist es auch. Zu lösende Problemstellungen sind unter anderem: Wie kann man eine stark wachsende Bevölkerung von 9, .. 10, … 11 Mrd. Menschen dazu bringen, nachhaltig und friedlich miteinander zu leben, wenn es immer weniger zu verteilen gibt? Wie können wir in dieser schwierigen Lage den „Kontostand“ wieder erhöhen, d.h. das Ökosystem dabei unterstützen, sich selbst wieder gesund machen zu können oder zumindest ein neues Gleichgewicht herstellen, in dem menschliches Leben möglich ist? Welche Rolle spielen Unternehmen bei der Lösung der vielschichtigen Probleme? Und was ist mit mir? Ich will doch auch gut leben, oder? Was heißt es für mich individuell, „gut“ in dieser Welt zu leben? Wer den Film „Don’t Look up“ gesehen hat, wird sich in Momenten der Überforderung und Hoffnungslosigkeit angesichts der Herausforderung an die Szene mit Leonardo DiCaprio alias Dr. Randall Mindy erinnert fühlen, in der er der Welt verzweifelt zuruft: „Wir werden verdammt noch mal alle sterben!” Coaching So nachvollziehbar seine Verzweiflung ist: Angst ist kein guter Ratgeber. Was den Homo sapiens zum „vernünftigen Menschen“ gemacht hat, ist seine Fähigkeit zu Weisheit, Klarheit, Umsicht, Empathie, Liebe, innerer Ruhe, Gelassenheit, Zuversicht und zielgerichtetem Handeln im Verbund mit seinen Mitmenschen. Wir stehen nicht zum ersten Mal vor scheinbar unlösbaren Herausforderungen. Allerdings ist das Ausmaß der Herausforderung so groß wie nie, weil diesmal alle Menschen und das gesamte Ökosystem betroffen sind, nicht „nur“ das Überleben oder das Wohlergehen einzelner Menschengruppen. Widrige Umstände machen es uns nicht leicht, weise zu sein und entsprechend zu handeln. Fühlen wir uns bedroht, schalten wir schnell in den Überlebensmodus und reduzieren damit unsere Handlungsoptionen im Wesentlichen auf Angriff, Flucht oder Totstellen. In den meisten lebensbedrohlichen Situationen hat sich der Überlebensmodus bewährt, sonst hätte uns die Evolution nicht damit ausgestattet. Einem entgegenkommenden Auto begegnet man idealerweise nicht mit Weisheit und Empathie, sondern mit blitzschnellem Ausweichen. Allerdings eignet sich der Überlebensmodus nicht, um komplexe Herausforderung globalen Ausmaßes wie die große Transformation in eine nachhaltige Gesellschaft bewältigen zu können. Was die Welt heute braucht, ist Führung in Bestform. Hierbei kommt Coaching ins Spiel. Denn Coaching ist darauf gerichtet, Dich daran zu erinnern, wer Du in Bestform bist. „Bestform“ bedeutet, dass ein „Leader“ zuallererst sich selbst und seine/ihre natürliche Führungshandschrift gut kennt. Denn: Wer Du bist, ist wie Du führst. Menschen sind nicht aus Knetmasse. Das bedeutet, die erste Frage, die sich jede und jeder stellen muss, um wirksamer führen zu können, ist: Wer bin ich? Aufbauend auf besserer Selbstkenntnis kann man damit beginnen, sich selbst bewusster zu führen. Vermutung: Wer sich selbst nicht gut führen kann, kann auch andere nicht gut führen. Mit besserer Selbstführung und Akzeptanz der eigenen Einzigartigkeit weitet sich der Blick für die Andersartigkeit und Einzigartigkeit sowie die individuellen Stärken der anderen. Aufbauend auf dieser verbesserten Wahrnehmung ist es leichter, gesunde Beziehungen zu anderen aufzubauen und gemeinsam sinnvolle Ziele zu entwickeln und zu erreichen. Fazit Nachhaltige Führung beginnt mit Dir und mit guter Selbstführung. In Zusammenarbeit mit einem Coach kannst Du lernen, wie Du aus dem Überlebensmodus in den Modus der/des Weisen wechseln kannst, um persönlich wirksamer, erfolgreicher und zufriedener zu werden und gleichzeitig Deinen individuellen Beitrag zu einer nachhaltigen Welt zu leisten. Die Welt braucht Dich und Deine Leadership in Bestform. Teilen Über den Autor: Dieter Wunderlich ist Coach bei CoachHub. Er war 17 Jahre in verschiedenen Führungsrollen in der Unternehmensberatung sowie im Handel tätig; zuletzt als Director Corporate Responsibility International bei der ALDI SÜD Unternehmensgruppe. Sein Schwerpunkt als Coach ist, Menschen, die etwas positiv bewegen wollen, dabei zu unterstützen, eine authentische, auf ihren individuellen Stärken und Werten basierende Führungshandschrift zu entwickeln. In unserem On-Demand Webinar zum Thema “Die Rolle von HR im Spannungsfeld zwischen Verhaltensänderung & ESG-Reporting” tauchen wir tiefer in das Thema ein und zeigen, wie Unternehmen sich nachhaltig zu einer Net Zero Organisation transformieren. 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